Infektionsschutz gefährdet? EU plant Ethanol als gesundheitsgefährdend einzustufenSie kennen es sicher aus dem Krankenhaus oder der Corona-Zeit: Desinfektionsmittel für die Hände. Sie haben während der COVID-Pandemie dabei geholfen Infektionsketten einzudämmen. Ein wichtiger Wirkstoff darin ist der Alkohol Ethanol. Aktuell überlegt die EU, Ethanol noch dieses Jahr schärfer einzustufen, was große Auswirkungen auf das Gesundheitswesen und die Patientensicherheit haben könnte. Die WHO und namhafte Experten sprechen sich dagegen aus. Im Beitrag spricht dazu der Pharmazeut Dr. Marcus Rudolf Götz. |
Länge: 0‘58" Autor: Andreas Suckel Sprecher: Andreas Suckel
Download (MP3 128kBit) (MP3 128kBit) | Anhören (MP3 64kBit) | Manuskript (PDF)
Mitschnitt hochladen | Sendebestätigung
<Anmoderationsvorschlag:>
Sie kennen es sicher aus dem Krankenhaus oder der Corona-Zeit: Desinfektionsmittel für die Hände. Sie haben während der COVID-Pandemie dabei geholfen Infektionsketten einzudämmen. Ein wichtiger Wirkstoff darin ist der Alkohol Ethanol. Trotzdem überlegt die EU, Ethanol noch dieses Jahr schärfer einzustufen, was große Auswirkungen auf das Gesundheitswesen und die Patientensicherheit haben könnte. Ein Beitrag von Andreas Suckel:
<Sprecher:>
Wenn es um Hygiene und Desinfektion geht, spielt Ethanol eine entscheidende Rolle, erklärt Dr. Marcus Rudolf Götz, Pharmazeut bei Paul Hartmann:
<O-Ton Dr. Marcus Rudolf Götz:>
Ethanol ist unverzichtbar, um die Hygiene in Krankenhäusern, in Arztpraxen und in der Öffentlichkeit aufrechtzuerhalten. 600.000 Krankenhausinfektionen, die wir in Deutschland jedes Jahr haben, kosten uns leider 15- bis 18.000 Menschenleben und Studien zeigen, dass ethanolbasierte Desinfektionsmittel Infektionen reduzieren und damit Patienten und Personal schützen.
<Sprecher:>
Trotzdem wird auf EU-Ebene darüber diskutiert, Ethanol noch dieses Jahr als gesichert gesundheitsgefährdend einzustufen:
<O-Ton Dr. Marcus Rudolf Götz:>
Die EU setzt hier das Trinken von Alkohol mit dem Einreiben der Hände bei der Desinfektion gleich. Alle relevanten Wissenschaftler beurteilen diesen Vergleich als nicht haltbar. Die Nutzung von Ethanol zur Desinfektion einzuschränken würde den Infektionsschutz massiv verschlechtern und deshalb muss Ethanol ohne Einschränkungen erhalten bleiben.
Download (MP3 128kBit) (MP3 128kBit) | Anhören (MP3 64kBit) | Manuskript (PDF)