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Jodmangel: Jodversorgung in Deutschland ist nicht ausreichend

Noch in den 1990er Jahren waren Mediziner davon überzeugt: Jodmangel in Deutschland ist Geschichte. Doch im Laufe der letzten Jahre hat sich die Jodversorgung der Bevölkerung zunehmend verschlechtert. Nach einer Studie des Robert-Koch-Instituts leidet etwa ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland an einem Jodmangel. Woran das liegt und welche Folgen es haben kann, erklärt im Beitrag Dr. Franz Götzfried, von Salt Research + Consulting.

Länge: 1'25"   Autor: Andreas J. Schulte   Sprecher: Andreas J. Schulte

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<Anmoderationsvorschlag:>
Noch in den 1990er Jahren waren Mediziner davon überzeugt: Jodmangel in Deutschland ist Geschichte. Doch im Laufe der letzten Jahre hat sich die Jodversorgung der Bevölkerung zunehmend verschlechtert. Nach einer Studie des Robert-Koch-Instituts leidet etwa ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland an einem Jodmangel. Ein Beitrag von Andreas Schulte.


<Sprecher:>
Jod benötigt der Mensch für die einwandfreie Funktion der Schilddrüse, und die ist sozusagen die Schaltzentrale für den Stoffwechsel in unserem Körper. Ein Jodmangel kann den Stoffwechsel nachhaltig stören und sogar Organveränderungen verursachen. Ursache für den Mangel ist schlicht der geringe tägliche Verzehr dieses Spurenelements, erklärt Dr. Franz Götzfried, von Salt Research + Consulting, der sich mit der Jodversorgung in Deutschland beschäftigt hat.

<O-Ton Dr. Franz Götzfried:>
Aktuelle Studien haben aber gezeigt, dass die Jodversorgung in Deutschland noch immer unzureichend ist. Nach den Kriterien der WHO besteht für Deutschland aufgrund der derzeit täglichen Jodaufnahme von etwas weniger als 100 µg ein Jodmangel.

<Sprecher:>
Herkömmliches Speisesalz gilt als optimaler Träger für Mikronährstoffe wie Jod, denn so gut wie jeder nutzt täglich Salz beim Kochen.

<O-Ton Dr. Franz Götzfried:>
Der Verzehr von Salz begrenzt sich ja aus Geschmacksgründen von selbst. Deshalb ist das Salz der ideale Träger für Jod und auch andere Mikronährstoffe.

<Sprecher:>
Dr. Götzfried empfiehlt die Steigerung der Jodsalzverwendung in der handwerklichen und industriellen Lebensmittelherstellung.

<O-Ton Dr. Franz Götzfried:>
Bisher werden in Deutschland bei der Brotherstellung nur etwa 10 Prozent Jodsalz verwendet, bei den Wurstwaren sind es etwa 35 Prozent.

<Sprecher:>
Zugelassen ist jodiertes Speisesalz für den Einsatz in Bäckereien oder bei der Wurstwarenherstellung schon lange, aber eine Verwendung ist eben nicht zwingend vorgeschrieben. Als Verbraucher kann man es besser machen: Wenn man Salz verwendet, dann sollte es Jodsalz sein, um einen Jodmangel vorzubeugen.

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